Ein Wochenende bei einer typisch peruanischen Familie mitten im wunderschönen Regenwald.
Am Wochenende sind wir mit unserer Freundin Luisa und unserem Spanisch-Lehrer Cäsar nach Manu gefahren, wo Cäsars Mum lebt. Freitag abends ging es in einem mehr oder weniger gemütlichen Sprinter los, mit dem wir dann 10 Stunden durch Berg und Dschungel gefahren sind. Bei Cäsar angekommen wurden wir herzlich von den süßen Hunden der Familie und nicht herzlich von einem durchgeknallten Papagei empfangen, der komischerweise was gegen fremde Frauen im Haus hat (insgesamt gibt es 5). Da es natürlich kein Mückennetz gegen die Millionen Mücken gab sind wir dick eingesprüht mit Mückenspray ins Bett. Im Vergleich zu Cusco liegt Manu nur auf knapp 500 Metern Höhe weshalb man wundervoll Luft kriegt und es nachts auch sehr ruhig ist.
Nach einer erholsamen und wenig spektakulären Nacht auf unseren knallharten Betten (Matraze = nicht vorhanden) haben wir als erstes für jeden eine Machete vorbereitet, um uns im Notfall gegen Schlangen oder Jaguare verteidigen zu können (Vielen Dank hierbei auch an seine Mutter, die wohl die beste Macheten-Schleiferin im Dorf ist). Danach ging es am Samstag früh dann los zum Tierpark. Dort konnte man alle möglichen Dschungelbewohner hautnah kennenlernen und sich direkt mit ihnen anfreunden.
Nachmittags sind wir aufgrund des Wetters im nah gelegenen Fluss zum schwimmen gegangen, wo Cäsars Hunde spontan mitgekommen sind.
Zudem haben wir auf dem Weg ein paar Pflanzen und Bäume bewundern können.
Abends wollten wir eigentlich zu einer Community in der Nähe, doch die Brücke dahin wird aktuell restauriert und es hat übelst geregnet, weshalb wir den Trip auf Sonntag verschoben haben. Stattdessen durften wir ein wenig mit dem ausgeliehenen "Motorrad" rumcruisen, welches keine Bremse, keine Geschwindigkeitsanzeige bzw. Licht hat, welches ohne Schlüssel gestartet werden konnte und nur an blieb, wenn man gleichzeitig Gas gab.
Am Sonntag sind wir dann morgens um 4:00 Uhr früh mit dem Taxi zu einem berühmten See gefahren. Dort konnte man den Tieren beim aufwachen zusehen und mit einem kleinen Floß über den See paddeln. Leider haben wir außer ein paar Vögeln keine anderen Tiere gesehen. Eventuell weil es wieder geregnet hat. Nach dem See sind wir zu einem Hafen, um dort eine Bootsfahrt auf dem Rio Madre de Dios zu machen. Leider waren wir völlig durchnässt und das typisch tropische Wetter war auch eher unterkühlt, weshalb wir die eigentlich sehr schöne Bootsfahrt kaum genießen konnten.
Nach einem Mittagessen zu Hause wollten wir dann schließlich doch noch zur Community laufen, was laut Cäsar lediglich 1,5 Stunden pro Strecke betrug. Da Luisa Probleme mit ihrem Fuß hatte blieb sie zu Hause, während wir anderen plus Hunde uns auf den Weg machten. Nach etwa einer halben Stunde des Weges fing auf einmal Lillis Fuß an weh zu tun und wurde von da an nur schlimmer. Um den Trip nicht platzen zu lassen, hielt Cäsar kurzerhand einen Motorradfahrer an und fragte, ob er sie mit bis zum Dorf nehmen kann. Dort angekommen konnte sie den Fuß praktisch gar nicht mehr belasten und besichtigte das Dorf somit eher von ihrem Stuhl beim Souvenirshop aus. Cesar und Moritz haben sich dann noch das neue Dorf der Community angeschaut, welches gerade mitten im Urwald an einen Fluss gebaut wird und jetzt schon einfach wunderbaren, idyllischen Charme versprüht.
Zurück konnten wir zum Glück eine Mitfahrgelegenheit wahrnehmen. Kurzerhand sind wir dann noch in eine Art Krankenhaus, wo der Arzt ne Muskelzerrung (oder sowas in der Art) diagnostizierte und ihr kurzerhand ein Paar Spritzen mit verschiedenen Flüssigkeiten und eine Packung Antibiotika verordnete. Pünktlich zur Abfahrt unseres Busses wurde Lilli an der Bushaltestelle abgesetzt und die Heimfahrt begann. Der Bus war dieses Mal noch deutlich schlimmer.
Nächstes Wochenende geht's zum Lago Titicaca, seid also gespannt!
PS: Die Macheten haben wir zum Glück doch nur zum freischneiden des Weges genutzt.
Spannende Tour - schöne bilder, super.
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